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Was ist ein Chief Restructuring Officer?
Der CRO ist ein Spezialist, der zeitlich befristet als Geschäftsführer oder alternativ als Generalbevollmächtigter das Top-Management von Unternehmen in einer schwierigen wirtschaftlichen Lage ergänzt. Häufig geht es um Insolvenzgefährdungen. Die Stärke des CRO ist die Restrukturierungserfahrung. Die Stärke der vorhandenen Geschäftsführung ist das laufende Geschäft. Beide ergänzen sich, um eine akute Krise zu meistern.
Was ist ein Chief Restructuring Officer nicht?
Die Herausforderungen einer Restrukturierung sind überwältigend. Deshalb kann der CRO kein Alleskönner sein. Wer so auftritt, ist überheblich und ein Erfolgsrisiko. Der CRO ist auch kein Anfänger, der „mal eine Restrukturierung ausprobiert”, sondern ein erfahrener Profi. Der CRO ist außerdem kein Branchenspezialist, denn davon hat das Unternehmen selber genug und was dem Unternehmen in dieser angespannten Lage fehlt, ist ein ausgewiesener Restrukturierungsspezialist in der Geschäftsführung.
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Was sind die Ziele des Chief Restructuring Officer?
Der CRO steht im Rahmen des Möglichen für den Erfolg der Restrukturierung ein. Das ist der Maßstab seiner Leistung und Aktionen.
Was hat ein Chief Restructuring Officer zu tun?
Nachhaltig erfolgreiche Restrukturierungen können nur mit einer Vorstellung über das künftige Geschäftsmodell des Unternehmens bzw. der Geschäftsfelder seines Portfolios gelingen. In der akuten Krise ist aber die Insolvenznähe mit der stark einschränkenden Verknappung der Liquidität erdrückend für das Management. Um die komplexe Situation zu meistern, ist deshalb durch spezialisierte Berater ein umfassendes Restrukturierungskonzept zu erstellen – meist orientiert am IDW S6 als Standard – das mit den maßgeblichen Interessengruppen des Krisenfalls abzustimmen ist. Das sind insbesondere die Finanzierer und Gesellschafter des Unternehmens. Der CRO kann dabei als Impulsgeber mitwirken. Seine Hauptaufgabe ist sodann die Umsetzung dieses Programms sowie die Erweiterung des Programms bei Zielabweichungen. Weitere Aufgabe ist die zielführende Kommunikation mit den vielfältigen Interessengruppen des Unternehmens. Dem CRO wird für die Koordination des Restrukturierungsprogramms das Program- bzw. Project-Management Office (PMO) zugeordnet. Insgesamt ist die Restrukturierung eine engagierte Teamarbeit.
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Mit wem arbeitet ein Chief Restructuring Officer zusammen?
Der CRO kann eine Restrukturierung nicht bis ins Detail gestalten und unterstützen. Er ist Gestalter des Umsetzungsprogramms sowie Vorbild, Kommunikator und Antreiber der Umsetzungsteams. Für den Erfolg benötigt er das zielstrebige Zusammenspiel mit den maßgeblichen Interessengruppen und er muss den richtigen „Fit“ zu den Meinungs- und Leistungsträgern des Unternehmens finden. Darüber hinaus sollte der CRO über ein Netzwerk an Spezialisten verfügen, die für besondere Fragestellungen zur Verfügung stehen müssen – unter anderem zum Sanierungsrecht, zum Working Capital Management und zu Distressed M&A sowie Operational Excellence Programmen.
Was muss ein Chief Restructuring Officer können?
Der CRO hat anhand von Referenzen langjährige Restrukturierungserfahrungen als Top-Manager aus mehreren Fällen nachzuweisen. Er muss die Restrukturierungsstrategie beherrschen, sonst ist er orientierungslos. Er muss zusätzlich die operative Restrukturierung beherrschen, sonst fehlt ihm die Bodenhaftung. Und, er muss ein begeisternder Kommunikator der notwendigen Veränderung sein, um „die Mannschaft“ zu überzeugen. Es hilft, wenn er auch gewohnt ist, lange und hart zu arbeiten.